Illegal. Streetart Graffiti 1960 bis 1995 Ilaria Hoppe

Stiftung wissensart fördert das Begleitprogramm der Ausstellung im Historischen Museum Saar.

Graffiti, Ein Vortrag von Prof.Dr Ilaria Hoppe am 3.7.2024

Streetart & Gender: Macht und Freiheit auf der Straße?

Foto: Henning Hoppe

Der Vortrag geht der Frage nach, wie sich Gender und Graffiti zueinander verhalten. Das klingt erst mal widersprüchlich, denn Graffiti entstehen anonym und sind höchstens mit einem Pseudonym verbunden, hinter dem sich ganz unterschiedliche Identitäten verbergen können.

Aber Untersuchungen zeigen, dass Graffiti nicht nur männlich dominiert sind, sondern auch zur Konstruktion von Männlichkeit beitragen. Aber gilt das auch für Street Art? Dafür haben sich mittlerweile eine ganze Reihe von Künstlerinnen international profiliert und sie kam von Beginn an als visueller Aktivismus zum Einsatz. Aber hat das zu geschlechtsspezifischen Veränderungen im Hinblick auf Stil, Themen und den Umgang mit dem Stadtraum geführt? Für beide Phänomene stellt sich die Frage, ob sie – trotz ihres subkulturellen Ursprungs – nicht doch auch im Kunstbereich gängige Machtverhältnisse und Stereotype reproduzieren.

Seit 2016 leitet Ilaria Hoppe das Institut für Kunst in gegenwärtigen Kontexten und Medien an der Katholischen Privat-Universität Linz. Zuvor war sie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einem regelmäßigen Lehrangebot für den Studiengang Gender-Studies tätig. Dort begann sie zudem sich ab 2007 in Forschung und Lehre mit Graffiti und Street Art zu beschäftigen. Ihr Studium der Kunstgeschichte, Italianistik und Philosophie hat sie in Düsseldorf und an der TU Berlin absolviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen urbane Kunst und Kultur, Frauen- und Geschlechterforschung sowie die Kunst der Frühen Neuzeit, Schwerpunkt Italien.

http://ku-linz.at/kunstwissenschaft/hoppe