Projekt

Stiftung Wissensart fördert “TAG Conference: NAME WRITING IN PUBLIC SPACE. Hamburg 2023“

Eine Konferenz über das Tagging in Geschichte und Gegenwart. Nach Berlin (2017), Amsterdam (2018), Köln (2019) und Modena (2020) gastiert die „Tag Conference“ in diesem Jahr vom 29. Juni bis zum 1. Juli in Hamburg im Rahmen der Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ im Museum für Hamburgische Geschichte. Die „TAG Conference“ wird veranstaltet vom Kuratorenteam der Ausstellung "Eine Stadt wird bunt“, dem Museum für Hamburgische Geschichte und der Unlock Bookfair in Kooperation mit dem Centre for the study of manuscript cultures, Cluster of excellence understanding written artefacts, der Universität Hamburg und gefördert von der Hamburger Behörde für Kultur und Medien, der DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Stiftung Wissensart.

Die Tag Conference versteht sich als internationales Treffen, auf dem sowohl über das aktuelle Tagging als auch über seine historischen Vorläufer gesprochen wird. Die bisherigen drei Konferenzen in Berlin, Amsterdam und Köln haben gezeigt, dass ein erhebliches Interesse an diesem noch wenig erforschten Gebiet besteht. Die Stiftung Wissensart fördert die vierte Tag Conference, die Gelegenheit bieten wird, sich eingehender mit dem Thema der Namensgebung im öffentlichen Raum zu befassen. Diese Ausgabe der Tag Conference wird vom Exzellenzcluster “Understanding Written Artefacts” der Universität Hamburg und dem Museum für Hamburgische Geschichte unterstützt und ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung EINE STADT WIRD BUNT. Alle Vorträge sind kostenlos und öffentlich zugänglich. Vorträge sind in englischer Sprache, einige werden in Deutsch gehalten.

Die Konferenz widmet sich der wissenschaftlichen Betrachtung des zeitgenössischen
Taggings
Mit mehr als 60.000 Besucherinnen und Besucher konnte das Museum für Hamburgische
Geschichte bislang in der Sonderausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ begrüßen, in der
noch bis zum 7. Januar 2024 die Entstehung der Hamburger Graffiti-Szene in den 1980er
und 1990er Jahren zu erleben ist. Fast 500 Exponate – darunter Fotos, Texte,
Skizzenbücher, Sprühdosen, Magazine, Schallplatten und Accessoires – haben die vier
Kuratoren Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser und Andreas Timm für die Ausstellung
zusammengestellt. Unter den Objekten finden sich auch zahlreiche Zeugnisse für das
„Tagging“, das als Basis des modernen Graffiti gilt und in den 1960er und 70er Jahren in
New York City entstanden ist.
Doch die Tradition privater Inschriften reicht viel weiter zurück: vom Grabmal im alten
Ägypten bis zum Stromkasten an der Straßenecke. Während historisches Graffiti bislang
schon vielfach Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtungen war, fand zeitgenössisches
„Tagging“ hingegen kaum Beachtung in der akademischen Welt.
Die „Tag Conference“ will das ändern – und schlägt den langen Bogen von der Antike bis in
die Gegenwart. In diesem Jahr findet die Tagung rund um das „Name writing in public space“
vom 29. Juni bis zum 1. Juli in Hamburg statt. Sie ist Teil des Begleitprogramms der
Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ im Museum für Hamburgische Geschichte. Der
Eintritt ist frei. Eröffnet wird die Veranstaltung am Donnerstag, den 29. Juni von 17 bis 20
Uhr im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3.
Am Freitag, dem 30. Juni sowie am Samstag, dem 1. Juli geht es dann jeweils von 9 Uhr bis
17.30 Uhr im Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24, weiter.
Sind „Tags“ sinnlose Schmierereien?
In den Augen von Laien sind „Tags“ sinnlose Schmierereien. Für Writer hingegen sind sie
wie eine Wandzeitung, die wertvolle Informationen über die Szene enthält. Zudem verraten
sie viel über die Könnerschaft ihrer Urheber, denn anders als komplexe „Pieces“ lässt sich
der rohe Strich auf der Wand nicht korrigieren. Historisch betrachtet, stellt das „Tag“ sogar
die eigentliche Wurzel des Writing dar: Bevor es bunte „Pieces“ gab, verbreiteten Writer
simple Signaturen. Und sie waren nicht die ersten, die sich in den öffentlichen Raum
einschrieben. Schon in antiken Tempeln und Grabstätten fanden sich private Inschriften. Von
religiösen bis zu politischen Botschaften, von geheimen Zeichen fahrender Völker bis zu
Hinterlassenschaften an touristischen Hotspots: Irreguläre Beschriftungen im privaten sowie
im öffentlichen Raum lassen sich über Jahrhunderte und Kulturkreise hinweg auf der ganzen
Welt nachweisen.
Während historische Inschriften immer wieder wissenschaftlich untersucht werden, fliegt
modernes Writing jedoch gewissermaßen unter dem akademischen Radar. Noch. Denn seit
2017 bietet die „Tag Conference“ sowohl Historikerinnen und Historikern als auch Writern
und Chronisten des modernen Writing eine Plattform für den Dialog – und dem interessierten
Publikum überraschende Einblicke in die Kultur des Beschriftens von Öffentlichem Raum im
Laufe der Zeit. Nach Berlin (2017), Amsterdam (2018), Köln (2019) und Modena (2020)
gastiert die „Tag Conference“ in diesem Jahr vom 29. Juni bis zum 1. Juli in Hamburg im
Rahmen der Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ im Museum für Hamburgische
Geschichte.

Weitere Informationen: https://thetagconference.com

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