Historisches Museum Saar: Stiftung Wissensart fördert die Ausstellung „Illegal. Street Art Graffiti 1960 – 1995“
Vom 17. Mai 2024 bis 23. Februar 2025 zeigt das Historische Museum Saar die Ausstellung „Illegal. Graffiti und Street Art 1960 – 1995“. Die Schau verknüpft internationale mit regionaler Urban-Art-Geschichte. Ausgestellt werden dabei ausschließlich illegal entstandene Werke. Sie setzt mit Brassaï ein und endet, als erste Werke Banksys in England auftauchten. Der Schwerpunkt liegt auf Style Writing und Street Art ab 1960 – mit einem Schwerpunkt auf dem Dreieck Paris-Düsseldorf-Zürich.
Foto: Barrett Zinn Gross
Graffiti writer VANDAL from New York is part of the exhibition „Illegal“
Barrett Zinn Gross aka „VANDAL“ did graffiti on subway trains in New York from 1978 until 1981. Inspired by his Teenage angst.
KP Flügel in conversation with Barrett Zinn Gross
Unser Engagement.
Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft ist in den vergangenen Jahren wieder in den Fokus geraten. Der Begriff ART stammt vom lateinischen ars ab, der sowohl für Kunst als auch für Wissenschaft steht. Auf dieser Grundlage realisiert die Stiftung wissensart Projekte in der Bereichen Soziokultur, Urban Art, Literatur und Migration, sowie die Auseinandsetzung mit den Folgen der Corona Pandemie im Bereich Kultur.
Interaktionen zwischen Kunst und Wissen werden aufgegriffen.
Aktuelles
Street Art Graffiti Filmreihe im Herbst
Begleitend zur Ausstellung „Illegal.Street Art Graffiti 1960 – 1995“ im Historischen Museum Saar zeigt das Kino achteinhalb in Saarbrücken ab dem 11. Oktober sechs Filme zu Street Art und Graffiti, um beiden eng verzahnten Schwerpunkten der Ausstellung gerecht zu werden.
Die Stiftung wissensArt fördert die Veranstaltung.
Foto: Henning Hoppe
Werden Geschlechter – rollen von Graffiti und Street Art beeinflusst?
Zu diesem Thema forscht Ilaria Hoppe an der katholischen Privatuniversität Linz. Im Rahmen der Ausstellung “Illegal. Street Art Graffiti 1960 bis 1995“ im Historischen Museum Saar hielt Ilaria Hoppe einen Vortrag zum Thema über Gender und Graffiti.
KP Flügel hat Ilaria Hoppe zu ihrem Vortragsthema befragt.
Recent photo of Jane Bauman in the Exarcheia neighborhood of Athens
Jane Bauman: “I never wanted to be a part of that macho street cred thing where you had to prove yourself, stencils and paste-ups were for wimps…”
End of the 70s the female artist had experimented with stencils which could be associated with Do it Yourself-culture, Punk, Xerox Art and squats.
KP Flügel in conversation with Jane Bauman.
Vampirella in front of her piece from 1985 in the exhibition ‚Illegal‘ Foto: KP Flügel
A graffiti story from Amsterdam
She was one of three sprayers who attracted attention in Amsterdam in the early 80s. Valeska Meist, alias Vampirella, was 13 years old at the time and, inspired by punk and hip-hop culture, she soon put the skills she had learnt at graphics school to good use elsewhere. Through other sprayers, she found her way illegally onto locked railway premises in the then harsh Dutch metropolis and began spraying there. Today she is on the cover of the catalogue for the exhibition „Illegal“, which is currently on show at the Historisches Museum Saar.
Marita Brinkmann asked Valeska Meist about her memories as ‚Vampirella‘ and what she does today.
Studie zur Identitätssicherung von Kunst- und Kulturschaffenden in Zeiten der Corona-Pandemie
Studie zur Corona-Pandemie
Strategien der Identitätssicherung von Kunst- und Kulturschaffenden in Zeiten der Corona-Pandemie.
Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf biografische Verläufe von Kunst und Kulturschaffenden? Fühlten sie sich in ihrer beruflichen und persönlichen Identität bedroht? Welche waren ihre individuellen Bewältigungsstrategien? Zu diesem Fragekomplex der Verarbeitungsstrategien haben die in Berlin ansässige Stiftung Wissensart und die Hamburger Quadriga gGmbH eine Studie erstellt.
Die Ergebnisse liegen jetzt vor.
Foto: Carl Philipp
Kulturmanagerin Anna Lafrentz: „… kleine eigenständige Existenzen gehen unter und werden im Stich gelassen.“
Die Kulturmanagerin und studierte Kunsthistorikerin über ihre Erfahrungen während der Zeit der Pandemie und über ihre Kritik an der Politik, wie in dieser Zeit mit freiberuflich tätigen Kulturschaffenden umgegangen wurde.
„Die Worte ‚wir lassen niemanden im Stich‘ waren ein weiteres Mal heiße Luft. Wann ändern wir unsere Systeme endlich so, dass nicht Kapital, sondern Mensch und Planet die Entscheidungen beeinflussen?“
Das Interview führte KP Flügel
Foto: Lucja Romanowska
Kostümbildnerin Sophia Lund fühlte sich abgehängt: „In der Coronazeit wurden Druck und finanzielle Abhängigkeit verschärft“
Als essentielle Eckpunkte für Ihre Identität als Künstlerin nennt Kostümbildnerin Sophia Lund: „Offenes Denken, Beobachtungsgabe, Unabhängigkeitsstreben, Schaffensdrang, Experimentierfreude, Output, Austausch.“
Als der Lockdown verkündet wurde, hatte sie „keine Lust mehr den Kopf weiter hängen zu lassen und die Idee ihrer freien Unabhängigen Solo-Arbeit weiterverfolgt.
Das Interview führte KP Flügel
„In Gesprächen suche ich Auswege aus der Krise des Stillstands“
Timo Jacobs, Schauspieler, Regisseur, Autor und Produzent, zur Situation während der Corona-Zeit:
Identifiziert mit hohem kindlichen Anteil erforsche ich Selbstwirksamkeit, um ein positiveres Weltbild zu erzielen. Nach dem Motto, ich habe am Diskutieren Vergnügen, solange ich niemanden überzeugen muss. Aber brauchen wir den Willen zu überzeugen, um überhaupt etwas zu schaffen? Ich möchte behaupten, dass sich nicht die Stärkeren oder die Klügeren entwickeln, sondern die Menschen, die auf Veränderungen reagieren. Kultur lässt uns wachsen und verbindet uns, ist logisch, nur noch nicht bei allen angekommen.
Projekte
Foto: Franco Marinai 1979, Graffiti von SAMO©, New York
In der Ausstellung „Illegal“ sind noch nie gezeigte Fotos von SAMO© Graffiti zu sehen, aufgenommen von Franco Marinai
Hinter SAMO© stehen die Künstler Jean-Michel Basquiat und Al Diaz mit ihrem ersten konzeptionellen Street-Art-Projekt in New York in den späten 1970er Jahren. Franco Marinai hat in seinem Magazin MAH! – ein Künstlermagazin in limitierter Auflage mit nur 18 Exemplaren! – 12 staubkörnige Kupfertiefdrucke von noch nie zuvor gesehenen Graffiti von SAMO© veröffentlicht.
Franco Marinai im Gespräch mit KP Flügel
Foto: Jane Bauman, Sprühstencils auf Sperrholz-Wand, Rivington-St. New York 1983
„ Men in Distress“ 1983
Ein gesprühtes Schablonen-Graffiti von Jane Bauman auf einem Bauzaun 1983 in New York. 40 Jahre war es verschwunden, bis ein Sammler es ihr anlässlich einer Ausstellung zurückgab. Der Mann mit der Pistole ist ein Teil von Baumans Serie „Men in Distress“. Aktuell ist es in der Ausstellung „Illegal“ Street Art Graffiti 1960 – 1995 im Historischen Museum Saar zu sehen.
KP Flügel hat mit Jane Bauman über ihre Erinnerungen an die 80er Jahre gesprochen.
Vampirella vor ihrem Piece von 1985 in der Ausstellung ‚Illegal‘ Foto: KP Flügel
Eine Graffiti-Geschichte aus Amsterdam
Sie war eine von drei Sprayerinnen, die Anfang der 80er Jahre in Amsterdam die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Valesca Meist, alias Vampirella, war damals 13 Jahre alt. Inspiriert von der Punk- und Hip-Hop-Kultur hat sie später ihre erlernten Fähigkeiten aus der Grafikschule anderweitig genutzt. Mit Hilfe anderer Sprayer gelangte sie illegal auf verschlossene Bahngelände in der niederländischen Metropole und begann dort zu sprühen. 40 Jahre später ist sie auf dem Cover des Katalogs der Ausstellung „Illegal“ abgebildet,………
Marita Brinkmann hat Valesca Meist nach ihren Erinnerungen als „Vampirella“ befragt und danach, was sie heute macht.
Was macht STREET ART mit Stadt und Gesellschaft?
Dieser Frage möchte das Urban Art Institute e.V. gemeinsam mit der Stiftung wissensART im Studio Kino Hamburg nachgehen.
Im Rahmen einer Filmreihe rund um Graffiti und Street Art lässt das Projekt Walls Can Dance an vier Dienstagen die Leinwände tanzen. Es wird eingeladen zu einem Diskurs, über die Frage, was Kunst an Wänden abseits gängiger Klischees bedeuten kann, oder muss?
Im Anschluss an die Filme wird es jeweils ein durch das Urban Art Institute e.V. und die Stiftung wissensArt co-moderiertes Publikumsgespräch mit den Regisseur*innen und weiteren szenenahen Gästen geben.
wissensWert
Arcanes archiviert urbane Kunst, damit sie nicht in Vergessenheit gerät!
Arcanes wurde auf Initiative der Fédération de l’Art Urbain gegründet und besteht aus Kennern für urbane Kunst und archiviert Urban Art in allen seinen Facetten. Die Archivierung bildet die Grundlagen für eine akademische Forschung, um die Geschichte dieser Bewegung zu bewahren und weiterzugeben.
KP Flügel hat für die Stiftung wissensART mit Nicolas Gzeley vom Centre Arcanes gesprochen…..
„Embassy of Hope – Café International“ – Für Mohammed „Ziko“ Ghunaim ein kultureller Begegnungsort für Menschen unterschiedlicher Herkunft
Seit 2017 leitet Mohammed Ghunaim, genannt „Ziko“, das im Thalia an der Gaußstraße angesiedelte Projekt „Embassy of Hope – Café International“. Für sein Engagement erhielt er 2022 die Auszeichnung „Hamburger des Jahres“ des TV-Senders Hamburg1 im Bereich Kultur.
Ninia stellt vor……….
Ninia LaGrande mag den Spagat zwischen den Szenerien von off bis etabliert / sie kuratiert die queer-feministische Literaturreihe „Ninia stellt vor …. “ die von der Stiftung Wissensart gefördert wird
„Die Intention, die Reihe ‚Ninia stellt vor …… Queer feministische Literatur im Pavillon Hannover‘ zu kuratieren, entstand auf Anregung von Penelope Gayer, die für das Kulturzentrum Pavillon in Hannover literarische Reihen bzw. Veranstaltungen organisiert“, verrät Ninia LaGrande.
Presse
Interview-Studie zu Befindlichkeiten von Kulturschaffenden während der Corona-Zeit veröffentlicht!
Hamburg, im Juli 2024 – Zwischen Schockzustand und Entschleunigung lässt sich das Befinden der Kunstschaffenden zusammenfassen, die zwischen Sommer 2022 und Frühjahr 2024 im Rahmen eines standardisierten Leitfadens befragt worden sind. Durchgeführt wurde die Interview-Studie mit 15 Teilnehmenden aus Literatur, Theater, Film, Tanz und Clubkultur von der Stiftung Wissensart und der Quadriga gGmbH.
Buchpreis für ‚EINE STADT WIRD BUNT‘
Auszeichnung der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek für das Buch „Eine Stadt wird bunt“ mit dem Preis „HamburgLesen – Hamburg-Buch des Jahres“ und überwältigend positive Resonanz auf die gleichnamige Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte