Ninia stellt vor …………..

Ninia LaGrande mag den Spagat zwischen den Szenerien von off bis etabliert / sie kuratiert die queer-feministische Literaturreihe „Ninia stellt vor …. “ die von der Stiftung Wissensart gefördert wird

„Die Intention, die Reihe ‚Ninia stellt vor …… Queer feministische Literatur im Pavillon Hannover‘ zu kuratieren, entstand auf Anregung von Penelope Gayer, die für das Kulturzentrum Pavillon in Hannover literarische Reihen bzw. Veranstaltungen organisiert“, verrät Ninia LaGrande. „Sie hat mich gefragt, ob ich Lust habe, das zu machen. Und ich fand das eine ganz grandiose Idee, weil ich ja sowieso schon online auf Instagram oft Bücher vorstelle. Also vor allem Bücher, die mir sehr gut gefallen haben.“  Eine solche Reihe zu konzipieren habe sie sich bereits vor einigen Jahren vorgenommen. Das Interesse besonders an queer-feministischer Literatur ergebe sich, wie sie verrät, fast schon automatisch. „Fast muss man sagen, dass ich ausschließlich nur noch nach Büchern greife, die von Frauen oder non-binären Personen geschrieben wurden. Das ein bisschen mehr zu pushen und zu sagen, wir stellen das mal vor in einem lockeren Rahmen und machen nicht diese ernsten Wasserglas-Lesungen mit einer Moderation von mir oder vielleicht auch mit einem netten Gespräch oder so, da hatte ich richtig Bock drauf. Dann haben wir uns zusammengesetzt und gedacht, wen könnte man denn einladen?“ Alle Autorinnen, die auf dem Wunschzettel standen, haben zwischenzeitlich ihr Kommen zugesagt.

Was die Abgrenzung queer feministische Literatur  im Unterschied zu nicht queerer feministischer Literatur betrifft, sagt Ninia LaGrande: „Wir haben uns auf queer feministisch geeinigt, weil für mich das noch mal ein Unterschied ist zur reinen feministischen Literatur. Also es gibt ja nicht nur Frauen. Queer, feministisch bedeutet, wir laden alle Geschlechter ein und achten vor allem auch in der Kooperation und in der Auswahl der Gäste und auch der Inhalte darauf, dass die verschiedenen Aspekte des Feminismus und dieser ganzen Diskussion über Frauen und Männer und Gleichberechtigung und darüber hinaus eben auch noch Sexualität, Armut, Klassismus, Behinderung, dass wir da allen bzw. möglichst viele Aspekten etwas abdecken und mit dabei haben. Gleichzeitig möchten wir in dieser Veranstaltungsreihe mit diesem Titel sicherstellen, dass hier ein sicherer Raum für alle vorhanden ist, die da Bock drauf haben und dass niemand Gefahr läuft, irgendwie ignoriert oder tot diskutiert oder irgendwie elitär runtergemacht zu werden.“

Ninia LaGrande ist in unterschiedlichen Bereichen aktiv und engagiert, sieht sich dabei vor allem als Moderatorin und Autorin. „Ich spiele auch manchmal als Schauspielerin, auch wenn ich keine ausgebildete Schauspielerin bin. Ich habe sehr viel Theater gespielt und dieses Jahr einen Film gedreht, der nächstes Jahr herauskommt. Ich habe mal Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Also, ich kenne diese elitären Codes, die man mitbringen und erfüllen muss.“ Sie selbst ist in unterschiedlichen Szenerien präsent. Von soziokulturellen Clubs bis hin zur Moderation von Veranstaltungen im Bundespräsidialamt. Für sie ein ganz großer Spagat. Diesen machen zu können, dafür macht sie Hannover verantwortlich. Die Stadt, in der sie seit über zehn Jahren wieder lebt. „Ich bin hier geboren, aber nicht aufgewachsen. Hannover ist eine Stadt, die bei vielen unter dem Radar läuft und die, wenn man mit Kunst und Kultur zu tun hat, einen wirklich mit offenen Armen empfängt. Vor allem, wenn man eine Frau ist.“ Dort habe es zwei, drei Leute gegeben, die sie, als sie noch viel Poetry Slam gemacht hat, in die Strukturen eingeführt und sie auch nicht mehr raus gelassen hätten. „Mir macht das Spaß, auf kleinen Bühnen Kleinkunst zu machen, eine Lesebühne zu machen, um hier in der Stadt auch die Kultur weiter voranzubringen, sei es an runden Tischen oder selber auf der Bühne. Und gleichzeitig diese Energie mitzunehmen auf die größeren Bühnen.“

26.01. Elina Penner,

02.03. Paulina Czienskowski,

15.04. Yasmine M’Barek,

09.09. Nora Burgard-Arp,

09.11. Ciani-Sophia Hoeder,

14.12. Phenix Kühnert

 

Text KP Flügel/ Foto Xenia Bluhm